Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses 15 neue Graduiertenkollegs (GRK) ein. Dies beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss auf seiner Frühjahrssitzung in Bonn. Die neuen GRK werden ab Oktober 2018 zunächst viereinhalb Jahre lang mit insgesamt rund 70 Millionen Euro gefördert. Darin enthalten ist eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Projekten. Drei der neuen Verbünde sind Internationale Graduiertenkollegs (IGK) mit Partnern in China und in den USA. Die Themen reichen von Wirkstoffträgersystemen für Krebsmedikamente über Intelligenz bei Menschen und Maschinen bis zum kriegerischen Byzanz.
Zusätzlich zu den 15 Einrichtungen stimmte der Bewilligungsausschuss für die Verlängerung von neun GRK für jeweils eine weitere Förderperiode. Die Verbünde decken von ihren Themen und Fragestellungen wie von ihrem Zuschnitt und Finanzierungsbedarf ein breites Spektrum ab.
Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Aktuell fördert die DFG insgesamt 216 GRK, darunter 41 IGK.
Zwei der 15 neuen Graduiertenkollegs weisen immunologische Komponenten auf:
- Das GRK „Inflammation und zelluläre Stress-Reaktionen: Veränderungen bei vaskulärer Dysfunktion“ beschäftigt sich mit aktuellen Fragestellungen der Herz-Kreislauf-Forschung und umfasst die Schwerpunkte Entzündung, zellulärer Stress und Dysfunktion der Gefäße. Wurden diese drei Gebiete traditionell weitgehend isoliert voneinander betrachtet, so will das GRK sie nun in einem interdisziplinären Ansatz zusammenhängend untersuchen. (Universität zu Köln, Sprecher: Prof. Dr. Stephan Baldus)
- Ziel des GRK „Maladaptive Prozesse an physiologischen Grenzflächen bei chronischen Erkrankungen“ ist es, molekulare Prozesse zu untersuchen, die in und zwischen Zellen von Grenzflächen von Organen ablaufen und eine zentrale Rolle bei der Entstehung chronischer Krankheiten spielen. Solche dauerhaft fehlgesteuerten, maladaptiven Prozesse sind bisher wenig untersucht. Die Forscherinnen und Forscher nehmen dabei insbesondere in den Blick, wie die intrazelluläre zur interzellulären Maladaption führt – und umgekehrt. (Universität Magdeburg, Sprecher: Prof. Dr. Berend Isermann)
Zudem hat eines der neun für eine weitere Förderperiode verlängerten Graduiertenkollegs eine immunologische Ausrichtung:
- GRK „Immunantwort in Infektionskrankheiten – Regulation zwischen angeborener und erworbener Immunität“ (Universität Duisburg-Essen, Sprecherin: Prof. Dr. Astrid M. Westendorf)
Quelle: DFG Pressemitteilung Nr. 15