Die Yale-Professorin Akiko Iwasaki erhält am 5. Juni 2023 im Frankfurter Palmengarten den diesjährigen Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung dotiert mit 2,5 Millionen Euro. Damit würdigt die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) Iwasakis Forschungsarbeiten zur Immunantwort bei viralen Infektionen. Der Preis fördert zudem Iwasakis Erforschung von postakuten Infektionssyndromen wie Long COVID und Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS).
Die Immunologin Akiko Iwasaki von der Yale School of Medicine erhält mit 2,5 Millionen Euro einen der weltweit höchstdotierten Forschungspreise im Bereich Medizin: den Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung. Die EKFS zeichnet damit Iwasakis bahnbrechendene Beiträge zum Thema „Krankheiten von weltweiter Bedeutung“ aus. Im Mittelpunkt stehen Iwasakis Arbeiten zur Immunantwort bei viralen Infektionen.
Das Forschungsinteresse der Sterling-Professorin und Direktorin des Zentrums für Infektion und Immunität an der US-amerikanischen Yale-Universität gilt den postakuten Infektionssyndromen (PAIS). Dazu gehören unter anderem Long COVID sowie Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS).
Iwasaki beschreibt in ihrer Arbeit, dass es bei einigen Patientinnen und Patienten, die an Long COVID erkrankt sind, erhöhte Werte von Antikörpern gegen Viren wie das Epstein-Barr-Virus festgestellt werden. Dies deutet auf eine Reaktivierung latenter Herpesviren hin. Darüber hinaus konnte die Wissenschaftlerin zeigen, dass der Cortisolspiegel bei Patientinnen und Patienten mit Long COVID im Vergleich zu entsprechenden Kontrollgruppen niedriger ist und sich auch die Aktivierung von T- und B-Zellen verändert.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen plant Iwasaki, die zugrundeliegenden Mechanismen von PAIS weiter aufzuklären. Das Preisgeld will die Forscherin dafür einsetzen, mit ihrem Team die Immunprofile von Patientinnen und Patienten zu untersuchen, die an PAIS erkrankt sind. „Für gewöhnlich wussten sowohl Medizinerinnen und Mediziner als auch die Öffentlichkeit bislang nicht, wie man mit diesen Krankheiten umgehen soll“, sagt Iwasaki. „Wir wissen immer noch nicht genug darüber, wie postakute Infektionssyndrome zu behandeln und besser zu diagnostizieren sind, und wie ihnen vorzubeugen ist. Aber wenigstens gibt es jetzt ein größeres Bewusstsein in Bezug auf solche Erkrankungen, die in der Vergangenheit traditionell vernachlässigt worden sind. Wir wollen unbedingt den Hauptursachen dieser Krankheiten auf den Grund gehen.“
Ein Ziel ihrer Forschungsanstrengungen ist es, so genannte Biomarker zu identifizieren, d. h. körpereigener Moleküle, die eine Unterscheidung der verschiedenen PAIS-Formen ermöglichen. Professor Iwasaki möchte mit ihrer Forschung einen Beitrag zur Entwicklung von Therapien gegen diese chronischen Krankheiten leisten.
Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung
Der Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung wurde 2013 anlässlich des 25. Todestages von Else Kröner zum ersten Mal verliehen. Er zeichnet Forscherinnen und Forscher aus, die auf ihrem Gebiet bedeutende wissenschaftliche Beiträge geleistet haben und deren Arbeit in Zukunft wegweisende Ergebnisse erwarten lässt. Der Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert – und damit einer der höchstdotierten medizinischen Forschungspreise. www.ekfprize23.de
Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.400 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de
Quelle: Quelle: Pressemitteilung Else Kröner-Fresenius-Stiftung 05/2023