In Garmisch-Partenkirchen ist eine weitere Variante des Sars-CoV-2 Virus aufgetreten. Die klinische Relevanz dieser Mutationen wird derzeit an der Berliner Charité überprüft. Die Ergebnisse werden Ende nächster Woche erwartet. Noch ist unklar, ob die Veränderung wirklich neu ist und ob sie Auswirkungen auf die Ansteckungsrate oder die Schwere der Erkrankung hat. Bei dem am Klinikum Garmisch-Partenkirchen nachgewiesenen Erreger handelt es sich jedoch nicht um die zwei, zunächst in Großbritannien und Südafrika nachgewiesenen Varianten B.1.1.7 und B.1.351.
Mutationen klingen zwar im ersten Moment gefährlich, sind aber ein natürlicher Anpassungsprozess in der Evolution eines Erregers und auch von anderen Viruserkrankungen bekannt. Mutationen sind bei Viren Normalität. Sie entstehen, wenn es bei der Vervielfältigung des Virus zu einem Kopierfehler im Virusgenom kommt und können auch zu einer harmloseren Variante eines Erregers führen. Zudem könnte die neue Virusvariante auch in kurzer Zeit wieder verschwinden, denn nur Mutationen, die dem Erreger einen Vorteil verschaffen, z.B. in dem er sich besser vermehren kann, haben das Potential sich durchzusetzen. Auch der Charité-Virologe Prof. Christian Drosten, teilte auf Twitter mit, dass kein Grund zur Sorge aufgrund der Mutation bestünde. Es gäbe keinerlei Hinweis auf eine besondere Mutation des Virus und er erwarte auch bei der Sequenzierung keine Überraschungen.
Eine Übersicht aller bislang aufgetretenen Mutationen findet sich auf der Webseite der GISAID-Initiative: https://www.gisaid.org
Die GISAID-Initiative (Global Initiative on Sharing All Influenza Data) fördert den schnellen Austausch von Daten aller Influenzaviren und des Coronavirus, das COVID-19 verursacht. Dies umfasst die genetische Sequenz und damit verbundene klinische und epidemiologische Daten im Zusammenhang mit menschlichen Viren sowie geografische und artspezifische Daten im Zusammenhang mit Vogel- und anderen Tierviren. So soll Forschern geholfen werden, zu verstehen, wie sich Viren entwickeln und während Epidemien und Pandemien verbreiten.